Ein Waldbrand 2023 auf Teneriffa, der als der größte Brand auf Teneriffa in den letzten 40 Jahren kategorisiert wird. Das Feuer begann in der Nacht vom 15./16.08.2023 bei Candelaria, im Nordwesten von Teneriffa und konnte erst am 25.08.2023 weitestgehend unter Kontrolle gebracht werden. Trotz dem Einsatz von etwa 23 Hubschraubern und Löschflugzeugen, 300 Feuerwehrleuten war der Brand tagelang außer Kontrolle, vernichtete etwa 15.000 ha Fläche. Rund 13.000 Menschen mussten evakuiert werden.
Brand auf Teneriffa
Der Brand auf Teneriffa gilt als eine der größten Katastrophen der letzten 40 Jahre. Ganze 7% (!) der Inselfläche fielen einer Bandstiftung zum Opfer, ein gigantischer Brandherd mit 90 KM Umfang.
Wir wissen nicht, was der Brand mit anderen Menschen machte, können an dieser Stelle nur unsere eigenen Erlebnisse schildern.
Wir entdeckten morgens Wolken hinter dem Bergkamm, die wir zunächst als Hochnebel klassifizierten, der von der Morgensonne hinterleuchtet wird. Erst nach einigen Minuten verwarfen wir diese Theorie und kamen auf die Idee des Feuers, wenn wir dieses aufgrund der zwischenzeitlich enormen Rauchsäule doch irgendwie für unwahrscheinlich hielten. Das Ausmaß und die Gefahr entdeckten wir erst mitten in der folgenden Nacht und im ersten Morgenlicht. Das Feuer kam breitflächig über den Bergkamm Richtung La Orotava. Rund 37% der verbrannten Fläche befinden sich im Gebiet von La Orotava.
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Hitzewelle auf Teneriffa
Dieser extreme Waldbrand wurde durch eine wochenlange Hitzeperiode durch das Hoch „Cerberus“ begünstigt, der die Temperaturen in großen Teilen Südeuropas auf über 40 Grad ansteigen ließ. Auf den Kanaren unterstrichen von mehrfachem Calima, einem heißen Wind, der von der Sahara über die Kanaren hinwegzieht und neben heißer Luft auch viel Sandstaub mit sich bringt. So trockneten die Kanaren schon wochenlang vorher aus und die Waldbrandgefahr stieg damit enorm.
Brand auf La Palma 15.07.-20.07.2023
4.500 ha Fläche verbrannt, 4000 Menschen evakuiert, etliche Häuser und Fincas abgebrannt. Betrunkene zündeten einen Müllcontainer an.
La Palma: Vulkanausbruch Cumbre Vieja September 2021
Mehr als 2000 Gebäude zerstört
Schwerer Waldbrand auf La Palma August 2020
Ein schwerer Waldbrand zerstörte rund 1.200 ha Fläche. Ein Jugendlicher zündete eine Kaktuspflanze an, um sie von der Finca zu entfernen.
Gran Canaria: Schwerer Waldbrand August 2019
Über 12.000 ha Fläche zerstört, fast 10.000 Personen evakuiert. Brandursache: Funkenflug bei der Arbeit mit einem Winkelschleifer.
Das war der Zeitpunkt, an dem zunächst noch das Vertrauen in die Feuerwehr dominierte, die mit im Minutentakt über unsere Finca vom Brandherd zu den Speicherbecken und zurück hinwegflogen. Noch waren die Flammen am oberen Ende des Bergrückens. Gegen Abend stoppten die Hubschrauber und die Flammen schienen nahezu eingedämmt. Doch in der Nacht brannte nahezu der halbe Hang und das Feuer hatte sich zusätzlich auf die hintere Seite des Oratovatals ausgebreitet. Aus Unbehagen und Sorge wurde echte Sorge. Wir verfolgten den Brand auf dem Rescue Management System . das die enorme Fläche des Brandes veranschaulicht.
15 ha durch Waldbrand auf Teneriffa zerstört
Es gibt eine ganze Reihe von primären Schäden durch so einen Waldbrand, der sofort Flora und Fauna vernichtet. Die Sekundärschäden werden erst in den Folgejahren sichtbar werden, denn die nun großflächig zerstörten Wälder trugen erheblich zur Wasserversorgung insbesondere des Nordens der Insel bei.
Waldbrand auf Teneriffa: Das Feuer vor der Haustüre
Da das Feuer etwa 3 Km vor unserer Haustür wütete, beschlossen wir, eine Evakuierung vorzubereiten und die wichtigsten Sachen einzupacken. 3000 Meter sind für ein Feuer eine weite Entfernung, aber bei dieser enormen Brandfläche irgendwie doch nur eine kurze Distanz. So mieteten wir kurzerhand einen Transporter für einige Tage, der belade- und fahrbereit auf unserem Parkplatz stand. Wir prüften die Versicherungspolice, verpackten wichtige Unterlagen, sicherten die EDV, machten die Hundeboxen für unser Rudel reisebereit usw.. Erst nach dieser Vorbereitung kehrte wieder etwas Entspannung ein.
Wir erlebten tagsüber tagelang Hitze mit Windrichtung vom Meer und konnten Nachts die Fenster nicht zur Abkühlung öffnen. Denn in der Nacht drehte jeweils der Wind und kam von den Bergen mit viel Rauch und Ruß abwärts.
Erst als es den Einsatzkräften gelang, das Feuer auf den Bergkämmen einzudämmen, entspannte sich für uns die Situation. Wir gaben den Miettransporter wieder zurück und waren froh, diesmal mit dem Schrecken davongekommen zu sein.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für die Angebote von Freunden und Bekannten, die uns kurzfristig anboten, vorübergehend Unterschlupf bei ihnen zu finden.