Vermutlich das beste Wasser überhaupt!

Obgleich die Kanaren oder Teneriffa als Insel mitten im Atlantik liegt und viel genug „Nass“ da sein sollte, ist das Gegenteil der Fall. Salzwasser ist nicht automatisch Trinkwasser, ausufernder Tourismus, Golfplätze, Swimmingpools, aber auch ein marodes Leitungsnetz und natürlich der Klimawandel sorgen für eine stetig schwierig werdende Trinkwasserversorgung.
Aber woher kommt das Wasser auf Teneriffa? Welche Qualität hat das Trinkwasser? Welche Qualität das Leitungswasser? Zum Thema Wasser auf Teneriffa gibt es also einen ganzen Katalog an Fragen.

Woher kommt das Wasser auf Teneriffa?

Natürlich aus dem Wasserhahn. Nun Spaß beiseite. Wo ist der Ursprung des Trinkwassers auf Teneriffa? Wieso liest man so oft, dass das Trinkwasser manchmal eine so schlechte Qualität aufweist, dass die Regierung zeitweise vor dem Konsum warnt?

Das Wasser auf Teneriffa sammelt sich vom Regen, Nebel oder auch dem Schmelzwasser des Schnees vom Teide. Zusammengefasst also Niederschlagswasser. Da diese Ressourcen jedoch langsam schmelzen, sorgen zusätzlich immer mehr Entsalzungsanlagen für das Wasser auf Teneriffa.

Dieses Niederschlagswasser sickert durch die wasserdurchlässigen Schichten bis es auf wasserundurchlässige Schichten trifft. Von dort aus staut es sich einerseits in dem Teneriffa durchziehendem Höhlensystem, andererseits fließt es über die Barrancos ins Meer. An durchlässigen  Schichten in den Bergen offenbart sich das Wasser manchmal noch als natürliche Quellen. Die im Laufe der Zeit jedoch immer weniger wurden. Nur noch an wenigen Stellen sind Quellen noch sichtbar, da viele von Ihnen in Rohrsystem gefasst und der Landwirtschaft zur Verfügung stehen.

Galerias – Künstlich angelegte Stollen im Berg

Der überwiegende Teil des Wassers stammt heute aus den Galerias – den Bergstollen auf Teneriffa. Diese bedienen sich des Grundwassers, das sich im Laufe der Zeit in den wasserführenden Schichten und Höhlen ansammelte. Rund 85% des auf Teneriffa verbrauchten Wassers kommt aus den Galerias. Allerdings mit der Problematik, dass der Wasserverbrauch die Wasserzuführ spürbar überschreitet, d.h. der Wasserpegel in diesem Höhlensystem deutlich sinkt. Und damit auch der Grundwasserspiegel. Dieses wiederum dazu führt, dass die wenigen natürlichen Quellen weiter austrocknen.

Die Gesamtlänge der Galerias beträgt geschätzt rund 2000 KM, aufgeteilt auf etwa rund 1000 Galerias. 1840 wurde mit dem Bau der ersten Stollen begonnen um die Wasserversorgung auf Teneriffa ganzjährig zu sichern.

Brunnen im küstennahen Bereich

Im küstennahen Bereich gibt es zudem seit 1925 tiefe Brunnen aus denen ebenfalls Grundwasser gefördert wird. Diese sind rund 150-300  Meter tief, wobei diese gelegentlich auch versalzen. Wenn mehr Grundwasser entnommen wird als nachfließt, senkt sich der Grundwasserspiegel und durch den entstehenden osmotischen Druck drückt Meerwasser in den Brunnen. Aktuell gibt es rund 400 Brunnen auf Teneriffa, die vornehmlich für landwirtschaftliche Zwecke verwendet werden.

Wasser ist nicht gleich Wasser. Welche Möglichkeiten gibt es nun für den Bezug von Wasser?

Für den Bezug von Wasser gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Das normale städtische Wasser für den Hausanschluss wird von der Kommune zur Verfügung gestellt. Es ist teilweise stark gechlort und gelegentlich wird von der Inselregierung für den Konsum in bestimmten Regionen eine Warnung ausgesprochen. Das Leitungsnetz gilt als marode und besonders nach starken Regenfällen scheint dieses auch an Stabilität zu verlieren, so dass Verunreinigungen in das Leitungsnetz eintreten.

Wasser für Landwirtschaft: Eine weitere Möglichkeit für die Landwirtschaft/ Fincas sind neben den Wasseraktien auch Wassergemeinschaften. Diese kaufen von Wasserhändlern/ Firmen Wasser, das teilweise über lange Strecken geführt wird. Die Wassergemeinschaften sorgen auf eigene Rechnung für die Leitungsführung und Wartung und teilen die Kosten dann nach Verbrauch auf. Auf den einzelnen Fincas stehen oft riesige Wasserspeicher, die mit diesem Wasser aufgefüllt werden.

Und natürlich das Wasser aus den Galerias. Dieses wird über Wasseraktien von sogenannten Aktiengesellschaften verkauft. Wichtig dabei ist zu wissen, dass damit keine bestimmte Wassermenge wie bei den Wassergemeinschaften gekauft und abgerechnet wird, sondern ein bestimmter Anteil an einer zur Verfügung stehenden Menge Wasser.