Teneriffa: Frisches Obst und Gemüse kaufen, dafür gibt es viele Optionen. Aber nicht alle Optionen sind das, was sich der Verbraucher auch wünscht. Es gibt die Supermärkte, Fruterias, grüne Märkte und auch Hofläden von Fincas. Gesundes Obst und Gemüse von einheimischen Landwirten ist der Traum eines jeden ernährungsbewussten Verbrauchers. Saisonal und regional sind die Schlagwörter gesunder und umweltbewusster Ernährung. Aber ein Blick in die Giftabteilung der vielen Landwirtschaftsläden macht nachdenklich.
Teneriffa Obst und Gemüse aus dem Supermarkt
Viele Konsumenten argwöhnen bei der Obst- und Gemüseabteilung von Supermärkten. Aber grundsätzlich kommt auch dieses Obst und Gemüse meistens von regionalen Großhändlern und durchläuft oft einer strengeren Kontrolle als die Produkte auf den Märkten. Viele Supermärkte und Discounter pflegen heute eigene Abteilungen oder zumindest Warenträger von Bioprodukten.
Wer Bio anbietet, aber nicht Bio produziert, begibt sich auf sehr dünnes Eis. Es ist also davon auszugehen, dass die Qualität von den meisten Supermärkten oder Discountern zumindest einer Prüfung durchläuft. Welche Standards und Toleranzen hierbei eingehalten werden, kann der Konsument kaum prüfen.
Die Fruteria um die Ecke
Wer kennt sie nicht, die farbenfrohen und nach Obst und Gemüse duftenden Fruterias? Sie sind ein Doping für unsere Sinne und verleiten meistens viel zu viel einzukaufen. Aber woher kommt die Ware? Sicher nicht vom Garten des Verkäufers, der natürlich die höchste Qualität beschwört. Natürlich kaufen auch sie von Großhändlern oder bestenfalls von Erzeugern, die bestimmte Sortimente an die einzelnen Läden direkt liefern. Aber wer genau prüft hier die Qualität? Ist es der gleiche Großhändler, der auch die Supermärkte und Discounter beliefert?
Märkte auf Teneriffa
Es gibt eine ganze Reihe von Märkten auf Teneriffa, auf denen Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Kunsthandwerk, Pflanzen etc. angeboten werden. Der grüne Mark in Tacoronte oder der Mercadillo del Agricultor de San Cristóbal de La Laguna sind alleine schon sehenswerte Ausflugsziele, unabhängig oder gerade wegen dem üppigen Warenangebot. Die Märkte auf Teneriffa haben im allgemeinen einen guten Ruf und sind auch gut besucht.
Aber wie sieht es mit der Qualität der Waren aus? Die Anbieter sind durchwegs Kleinbauern, die mit dem frischen Obst und Gemüse ihren Lebensunterhalt bestreiten. Und hier beginnt das Problem. Für diese Kleinbauern stellt der Verkauf von eigenem Obst und Gemüse oft die einzige Einnahmequelle dar. Und der Konsument greift natürlich deutlich öfters auf das schöne, makellose Produkt als auf das oft deutlich kleinere und manchmal nicht so schön aussehende Produkt des Nachbarstandes. Das würde vermutlich jeder von uns so machen.
Nun stellen wir uns vor, dass wir selbst Kleinbauern wären und von unseren Produkten eine Familie ernähren müssen. Bauen wir ökologisch ohne Kunstdünger, ohne Herbizide, Insektizide, Pestizide etc. an? Wir wissen, dass die Ernteerträge sichtlich geringer ausfallen und der Arbeitsaufwand deutlich höher ist. Wir wissen auch, dass der Konsument zwar für Bio Produkte etwas mehr bezahlt, was aber bei weitem nicht die Differenz zu konventionellem Anbau deckt. Letztendlich wird Obst und Gemüse nach Gewicht bezahlt. Wer kontrolliert letztendlich den Kleinbauern, welche und wieviel Chemie er einsetzt?
CRAE zertifizierte Anbieter
Auf den meisten Märkten befinden sich aber auch ein oder zwei CRAE zertifizierte Anbieter, die sich dem ökologischen Anbau verschreiben haben und die behördlicherseits auch regelmäßig kontrolliert werden. Sie erkennt man an dem Qualitätssiegel des Gobierno de Canarias. Ja, die Produkte sind im Vergleich teurer, aber wer einmal auf einem ökologisch arbeitendem Hof oder Finca mitgearbeitet hat, wird wissen, dass die Preise für diese Lebensmittel im Verhältnis zum Mehraufwand an Arbeit immer noch deutlich zu niedrig sind.
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Ökologische Herstellung von Obst und Gemüse auf Teneriffa
Die Produktion von Bio Obst und Gemüse ist deutlich mehr Aufwand als der konventionelle Anbau. Leider nehmen aktuell nur wenige Betriebe diesen Mehraufwand auf sich. Im ökologischen Anbau wird nicht nur auf den Einsatz von Chemie verzichtet, sondern die Produktion beginnt bereits beim ökologischen Saatgut und endet nicht zuletzt bei regelmäßigen behördlichen Kontrollen.
In unseren Netzwerk von ökologischen Fincas auf Teneriffa ist auch Anna mit ihrer Finca. Anna betreibt eine ökologische Finca, die auch CRAE zertifiziert ist und liefert ihre Produkte zusätzlich im Norden von Teneriffa aus. Anna macht ihre Sache wirklich gut und wir stellen gerne den Kontakt zu ihr her. Kontaktformular
Teneriffa: Obst und Gemüse vom Hofladen der Finca
Wer nun sicher sein möchte, der er auf Teneriffa wirklich gesundes Obst und Gemüse einkauft, geht direkt zum Erzeuger. Ohne Umwege und lange Lagerzeiten vom Feld in die Küche. In einer Anbauqualität, von der man sich selbst überzeugt und im Idealfall auch das CRAE Siegel des Gobierno de Canarias trägt. Die ein oder andere Finca unterhält so einen kleinen Hofladen und/ oder liefert die Produkte sogar frisch vom Feld aus. Manche Fincas auf Teneriffa sind sogar Permakulturbetriebe, die mit der Permakultur eine ganz besondere Art des Anbaus pflegen.
Für welche Art des Einkaufs von Obst und Gemüse man sich auf Teneriffa nun entscheidet, obliegt natürlich jedem selbst. Wie so oft im Leben sind viele Dinge anders, als sie im ersten Augenblick erscheinen. Deswegen lohnt es sich auf alle Fälle, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen. Wir haben in Europa verlernt, gesunde Lebensmittel Wert zu schätzen. In kaum einem Land auf der Welt sind Lebensmittel im Verhältnis zum Einkommen so günstig wie in europäischen Ländern, besonders augenfällig ist sogar Deutschland. Zu Lasten der Qualität wurde der Verbraucher über viele Jahrzehnte mit Billigprodukten überschwemmt und so wird es noch einige Zeit dauern bis Verbraucher leistungsgerechte Preise akzeptieren.